„Kindern auf die Welt helfen ist ein wunderschöner Beruf“ für Irene Rudersdorf-Wilke, Hebamme im Stadtkrankenhaus Korbach. Seit einem Vierteljahrhundert begleitet sie Mütter bei der Geburt und hat auch ihre eigenen Kinder an ihrem Arbeitsplatz zur Welt gebracht. „Insgesamt habe ich 900 Geburten begleitet, darunter 83 Wassergeburten“, erläutert die Fachkraft für Geburtshilfe. „Eigentlich wollte ich schon immer Hebamme werden. Der Wunsch entstand, als im Alter von 8 Jahren meine jüngste Schwester auf die Welt kam“. Doch die berufliche Karriere startete im Rhein-Main-Gebiet ganz anders: mit einer Laufbahn im öffentlichen Dienst. Im Alter von 26 Jahren fiel für Irene Rudersdorf-Wilke der Entschluss für eine Umschulung und sie absolvierte in der Universitätsfrauenklinik Marburg/Lahn die dreijährige Ausbildung zur staatlich anerkannten Hebamme. 1995 wechselte die Hebamme zum Stadtkrankenhaus Korbach. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt beschränkt sich nicht nur auf die eigentliche Geburtshilfe im Kreißsaal, sondern nebenberuflich bietet Hebamme Irene auch Geburtsvorbereitungskurse, Betreuung in der Schwangerschaft und Wochenbettbetreuung zu Hause an. „Ich arbeite in einem der schönsten Frauenberufe“, so die Hebamme, die der Geburtshilfe im Kreißsaal all die Jahre treu geblieben ist. „Diese Kombination zwischen der hauptberuflichen Tätigkeit im Kreißsaal und dem weiteren Angebot vor und nach der Geburt bereitet mir viel Freude, weil dies meinen Beruf abrundet“, so Rudersdorf-Wilke.
Die Auswirkungen der Gesundheitsreform hat Irene Rudersdorf-Wilke in allen Facetten mit-erlebt. Ihr Arbeitsverhältnis im Stadtkrankenhaus begann zunächst als angestellte Hebamme, 11 Jahre war sie selbständige Beleghebamme und seit 3 Jahren ist sie wieder im Angestelltenverhältnis für die Klinik tätig. „Erlebt habe ich in den zurückliegenden 25 Jahren einiges“, schmunzelt sie. Einige Frauen sieht sie bereits zum zweiten Mal im Kreißsaal: damals bei der eigenen Geburt und jetzt als werdende Mutter. „Durch das familiäre Umfeld hat das Krankenhaus Korbach einen guten Ruf bei den werdenden Müttern und so ist unser Team stolz auf zahlreiche „Stammkundinnen“. Dies ist eine der großen Stärken, die unser Team gerne ausbauen möchte.“
Die Rahmenbedingungen der Geburtshilfe unterliegen einem dynamischen Prozess und werden sich weiter verändern, dessen ist sich Hebamme Irene Rudersdorf-Wilke sicher. Neben der Akademisierung des Berufs mit Bachelor-Abschluss müssen sich Hebammen heute neuen Formen der Geburtshilfe stellen. Irene Rudersdorf-Wilke, die bereits seit 11 Jahren auch Familienhebamme ist, qualifiziert sich aktuell beim Deutschen Hebammenverband in Stuttgart in einer Weiterbildung zur Leitung im Kreißsaal. „Unser Ziel ist es, allen Wünschen der werdenden Eltern gerecht zu werden, sei es die physiologische Geburt ohne Interventionen, die Wassergeburt oder eine Geburt mit Peridualanästhesie (PDA). Dabei steht die Gesundheit von Mutter und Kind immer im Vordergrund: Ein Team aus Fachärzten steht immer zur Verfügung, um die Geburt bedarfsgerecht zu unterstützen“. Und was sagt Hebamme Irene Rudersdorf-Wilke heute über ihren Beruf? „Ich arbeite in einem der schönsten Frauenberufe und bin in all den Jahren der Geburtshilfe im Kreißsaal treu geblieben“.