Amputaionen vermeiden

Fünfter Korbacher Welt-Diabetestag

Diabetisches Fußsyndrom rechtzeitig erkennen und Amputationen verhindern 

„Diabetes & das diabetische Fußsyndrom: Wenn das Fundament zerbricht“ unter diesem Motto fand der 5. Weltdiabetestag in Korbach statt. Unter Leitung des Diabeteszentrums im Stadtkrankenhaus Korbach konnten sich die Teilnehmer in patientennahen Vorträgen über die besondere Problemstellung diabetischer Füße informieren und sich an zahlreichen Ständen der Industrieausstellung im Bürgerhaus beraten lassen.

Unter dem Begriff „Diabetisches Fußsyndrom“ oder „Diabetischer Fuß“ werden alle krankhaften Veränderungen am Fuß eines Menschen mit Diabetes zusammengefasst, die zu Wunden und Gewebsschäden führen. „Beim diabetischen Fußsyndrom haben Patienten das Problem, dass Wunden oder Verletzungen im Fußbereich erst verzögert oder gar nicht bemerkt werden“, erläutert Dr. Frank Reinhardt, Chefarzt Gastroenterologie/Allgemeine Innere Medizin und Leiter des Diabeteszentrums DDG in der Korbacher Klinik. „So werden Wunden oftmals nicht rechtzeitig behandelt. Satt schnell wieder zu verheilen vergrößern sie sich weiter oder werden zusätzlich durch Keime infiziert.“ Deutschlandweit kommt auf diese Weise jährlich zu etwa sechs Millionen Erkrankungen. Im schlimmsten Fall werden dadurch Weichteile und Knochen angegriffen und führt bis zu einer Amputation der Zehen oder des ganzen Fußes. „Etwa zwei Drittel aller Amputationen der unteren Extremitäten erfolgt bei Diabetikern“, so Dr. Reinhardt. Eine Heilung gibt es beim diabetischen Fußsyndrom nicht: „Die Akut- und Remissionsphasen wechseln sich im Laufe der Erkrankung ab“, weiß Vanessa Genth. Die erfahrene Diabetesberaterin DDG erläutert Diabetes-Patienten im Stadtkrankenhaus regelmäßig, worauf sie besonders achten müssen. „Wichtig zu wissen ist vor allem, dass es bei Menschen mit Diabetes keine harmlosen Wunden oder Verletzungen an den Füßen gibt. Diabetiker sollten sich daher immer ärztlichen Rat holen, wenn die Wunde nicht schnell besser wird!“ Mittels eines amüsanten Sketches „Wundlos & glücklich“ präsentierten die beiden Diabetesberaterinnen Vanessa Genth und Judith Bakó worauf zu achten ist. „Wir wollten unseren Besuchern etwas Aufregendes und Auflockerndes bieten. So kam uns die Idee, dies in einem Sketch vorzuführen“, so Judith Bakó. „Es wurde viel gelacht und gleichzeitig ist es uns gelungen die Komplexität des Diabetischen Fußsyndroms, sowie alle Versorgungsstrukturen, auf eine etwas lustigere Art und Weise zu vermitteln.“ Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die verschiedenen Anlaufstellen in der Versorgung einen Überblick über zur Verfügung stehende Hilfsmittel gelegt. In den Vortragspausen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, in der Industrieausstellung Hilfsmittel direkt anzusehen und auszuprobieren. Hier präsentierten sich die Kooperationspartner des Diabetestages, wie etwa das Nephrologische Zentrum Nordhessen und das Versorgungszentrum Friedhoff. Am Stand des Stadtkrankenhauses hatten die Teilnehmer zudem Gelegenheit ihren Blutzucker direkt vor Ort ermitteln zu lassen.

Bildunterzeile:

Freuen sich über einen gelungenen Diabetestag: v.l. Dr. Hans Christian Gries (Nephrologisches Zentrum Nordhessen), Judit Bakó (Diabetesberaterin Stadtkrankenhaus), Steffen Weber (Nephrologisches Zentrum Nordhessen), Vanessa Genth (Diabetesberaterin und Wundexpertin Stadtkrankenhaus), Janina Weber (Nephrologisches Zentrum Nordhessen), Katja Rabe (Nephrologisches Zentrum Nordhessen), Dr. Frank Reinhardt (Chefarzt Gastroenterologie/Allg. Innere und Leiter Diabeteszentrum Stadtkrankenhaus)

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