Demenz: Krankheit des Vergessens

1,6 Millionen Betroffene in Deutschland

Schon wieder den Autoschlüssel verlegt oder das Brot beim Einkauf vergessen – Alltagssituationen, die jeder kennt. Doch wie viel Vergessen ist normal und ab wann spricht man von einer Demenz? Was genau ist Demenz und welche neuen Therapieformen gibt es in der Medizin? Genau diese Fragen wollen die Experten Dr. Matthias Gernhardt, Chefarzt der Geriatrie im Stadtkrankenhaus, sowie Annette und Walter Brüggemann, Fachärzte für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, beantworten. Interessenten sind am Dienstag, 14. Mai, herzlich eingeladen, sich über die Krankheit des Vergessens zu informieren. Der Vortragsabend im Stadtkrankenhaus beginnt um 19 Uhr im Vortragsraum (Neubau, 3. Obergeschoss). Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Mit der steigenden Zahl älterer Menschen wächst die Anzahl der Demenzkranken. In Deutschland leben gegenwärtig fast 1,6 Millionen Demenzkranke. Jährlich treten etwa 30.000 Neuerkrankungen auf. Infolge der demografischen Veränderungen wird sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 wohl auf rund drei Millionen erhöhen.

„Bei den über 80-Jährigen ist heute jeder fünfte betroffen, bei den über 90-Jährigen jeder dritte“, berichtet Dr. Matthias Gernhardt, Chefarzt der Geriatrie im Korbacher Krankenhaus. „Die Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses ist meist das erste Symptom der Erkrankung“, sagt Dr. Gernhardt. Konzentrationsfähigkeit und Denkleistung ließen nach und es könnten Sprachstörungen, Orientierungslosigkeit und Persönlichkeitsveränderungen auftreten. Typisch für die unterschiedlichen Formen der Demenz sei, dass die Patienten und Angehörigen die Veränderung an sich oft selbst nicht bemerkten. Mit Fortschreiten der Krankheit würden die alltäglichen Handlungen zu immer größeren Herausforderungen. So könnten Patienten sich beispielsweise nicht mehr selbstständig kochen, sich anziehen oder waschen. Im Endstadium würden sie schließlich verstummen, seien bettlägerig und komplett auf Hilfe angewiesen.

Während des Vortrages werden die verschiedenen Formen der Demenz und die Behandlungsmöglichkeiten nach der Diagnose vorgestellt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich über persönliche Fragen auszutauschen.

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