Fundierte Ausbildung immer wichtiger

Hessenklinik setzt auf Praxisanleiter

Um den beruflichen Nachwuchs am Korbacher Stadtkrankenhaus so gut wie möglich auszubilden, stehen den Auszubildenden an der Klinik zahlreiche sogenannte Praxisanleiter zur Seite.

Kaum ein anderes Thema erhitzt die Gemüter im Gesundheitswesen so sehr wie der Pflegekräftemangel. „Wenn ich mir die Entwicklung der Pflegebedürftigkeit der Menschen und den Bedarf an Pflegekräften der Zukunft anschaue wird eins deutlich: Wir müssen unsere Anstrengungen intensiveren, damit mehr Menschen den Pflegeberuf ergreifen“, ist sich Matthias Funke, Leiter des Bildungszentrums am Stadtkrankenhaus Korbach, sicher.

So fehlen in Hessen aktuell bereits zwei komplette Absolventenjahrgänge, um den Bedarf an Pflegekräften zu decken. Die Verantwortlichen am Korbacher Stadtkrankenhaus sind sich einig, dass der Grundstein für die Behebung des Pflegemangels schon bei der Ausbildung gelegt werden muss. „Nach Aufstockung der Auszubildendenzahl der Gesundheits- und Krankenpfleger von 60 auf insgesamt 72 Plätze investieren wir auch in die praktische Ausbildung“, berichtet Sassan Pur, Geschäftsführer der Korbacher Klinik.

Zwei freigestellte Praxisanleiterinnen kümmern sich nach seinen Worten ausschließlich um die praktische Ausbildung der angehenden Pflegekräfte. Unterstützt werden sie dabei weiterhin tatkräftig von den 17 Praxisanleitern aus den Fachbereichen, die diese Aufgabe neben ihrer eigentlichen Tätigkeit erbringen: Maria Welteke (Case Management), Katharina Wilhelm und Ralf Oswald (OP), Silke Öhl und Meik von Hagen (Anästhesie), Carola Göbel, Nina Ohm und Michaela Karpf (Station Eisenberg), Sabine Gerhard und Nina Weber (Station Waldeck), Anna Maria Göbel (Station Nikolai), Alicja Bäcker und Joachim Schubert (Station Kilian), Sünje Köster (Station Eidinghausen), Nicole Penzenstadtler und Michael Meyer (Zentrale Ambulanz), Sylvia Clemens und Victoria Jaeger (Station Ettelsberg), Maria-Belén Cespon-Peréz und Jana Figge (Intensivstation).

Während die theoretischen Stunden der dreijährigen Ausbildung im angegliederten Bildungszentrum stattfinden, sammeln die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen in der Praxis während ihrer Einsätze auf den Stationen des Korbacher Krankenhauses. Dabei stehen ihnen an jedem Einsatzort ausgebildete Praxisanleiter aus verschiedenen Pflegebereichen zur Seite. „Unsere Praxisanleiter verfügen alle über eine mehrjährige Berufserfahrung und haben die Weiterbildung zur Praxisanleitung absolviert“, erläutert Funke.

Die Anleitung der Pflegeschüler während ihrer Praxisstunden auf der Station erfolgte dabei während der Arbeitszeit und musste zusätzlich zum täglichen Stationsalltag geleistet werden. Die zwei freigestellten Praxisanleiter, die die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule während der gesamten praktischen Ausbildungszeit begleiten, können nun viel intensiver und individuell auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen. Alicja Bäcker und Sabine Gerhard arbeiten dabei eng mit Lehrern, Gesundheits- und Krankenpflegeschüler/innen sowie den Mitarbeiter/innen der Stationen zusammen und unterstützen dadurch die Verzahnung in Theorie und Praxis.

„Die Anleitung von Pflegeschülern umfasst viel mehr als die Einführung in rein technisch-funktionale Arbeitsabläufe“, weiß der Leiter des Bildungszentrums. Funke: „Die Festlegung des Lehrangebots der einzelnen Stationen, die Einsatzplanung für den Schüler, seine Integration ins Stationsteam, die Verknüpfung der praktischen Tätigkeit mit dem theoretisch Erlernten sowie die Überwachung und Korrektur der Umsetzung sind wichtige Inhalte der Praxisanleiter.“ Zudem müssten stets die pädagogischen Aspekte berücksichtigt werden. Denn kompetente Pflege will angeleitet und geübt werden. So können die Azubis sie hinterher in der Praxis sinnvoll, sicher und zum Wohle der Patienten einsetzen.

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